Heute unternehme ich mal einen Schwenk in die Wirtschaft, um anschließend wieder in die Heimat zurückzukehren. Es geht um unser Wasser. Momentan ja allgegenwärtig durch die Hochwasserkatastrophe. Doch was hier zuviel, ist an anderen Orten zu wenig. Das hindert allerdings Konzerne wie Nestlé nicht daran, dort, wo ohnehin schon wenig ist, Wasser direkt aus den Quellen abzuzapfen, zu reinigen, es mit Mineralstoffen anzureichern, zu verpacken und es für ein Vielfaches des Ursprungspreises zu verkaufen – so geschehen in Pakistan.
Der Markt für abgefülltes Trinkwasser ist gigantisch. Allein in Deutschland trank man 2012 10,3 Milliarden Liter abgefülltes Mineral- und Heilwasser. Das sind 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. (Verband deutscher Mineralbrunnen)
Ohne Wasser geht nichts. Die Erde, der Mensch, die Pflanzen, jedes noch so kleine Lebewesen braucht es, um zu überleben. Darum ist es heißbegehrt, natürlich besonders dort, wo es knapp ist. Ich will ja nicht unken, aber ich glaube in ein paar Jahren werden die Kriege nicht mehr um Erdöl, Gold oder Diamanten, sondern um Wasser geführt. Schon jetzt ist der Kampf um Wasser vielerorts ein Politikum. Kein Wunder – leiden doch jetzt schon etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung unter Wassermangel oder haben gar keinen direkten Trinkwasserzugang.
Nestlé hat übrigens eine Begründung für die eigene Firmenpolitik parat, die mir die Zornesröte ins Gesicht treibt. So ist man der Ansicht, dass angemessene Preise, die die Knappheit des Wassers zeigen, dafür sorgen könnten, dass die Menschen achtsam und nicht verschwenderisch mit Wasser umgehen.
In die Hände spielt dem Konzern eine geplante EU-Verordnung, die beinhaltet, dass die Wasserversorgung zukünftig weltweit ausgeschrieben werden soll und sich so jeder beteiligen kann. Wenn Ihnen das auch suspekt und absurd vorkommt, dann können Sie HIER mit Ihrer Unterschrift dagegen protestieren.
Aber nun zurück nach Berlin-Steglitz, genauer gesagt nach Dahlem. Dort gibt es im Botanischen Garten ab dem 13. Juni eine Austellung, die sich dem Thema Wasser widmet und es von vielen Seiten her unter dem Titel „Wasser für alle“ beleuchtet.
So heißt es in der Ankündigung:
Ausstellung des Verbandes Botanischer Gärten e.V. im Rahmen des „Internationalen Jahres der Zusammenarbeit im Bereich Wasser 2013“ der UNESCO
Wie überleben Kakteen den Wassermangel in der Wüste? Wie werden Unterwasserpflanzen eigentlich bestäubt? Und wie viel Liter Wasser stecken wirklich in einer Tasse Kaffee? Diesen und vielen anderen Fragen widmet sich die Ausstellung „Wasser für Alle!“, die vom Verband Botanischer Gärten e.V. aus Anlass des „Internationalen Jahres der Zusammenarbeit im Bereich Wasser 2013“ der UNESCO konzipiert wurde.
Ort: Botanisches Museum, Galerie
Normaler Museumseintritt 2,50 €, erm. 1,50 € (bei Garteneintritt 6 €, erm. 3 € ist Museumseintritt inkl.)