Buchtipps für Eltern

Gestern war ich beim ersten Elternabend in diesem Schuljahr. Mindestens drei weitere werden folgen – macht also vier und das mal zwei sind acht. Ich mag  gar nicht ausrechnen, wie viele Elternabende ich in meinem Leben schon besucht habe und auch nicht, wie viele noch kommen, denn mal ehrlich: Spaß machen sie nicht. Was mich gleich zur ersten Buchempfehlung des heutigen Tages bringt:

 

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“Schlachtfeld Elternabend” – so der Titel, soll der “unzensierte Frontbericht von Lehrern und Eltern” sein. Geschrieben haben das Buch Anja Koeseling und Bettina Schuler. Natürlich treffen sie allein schon mit dem Titel den Nerv der Zeit, denn ich bin ja nicht die einzige Mutter auf dieser Welt, die manchmal ziemlich genervt ist und mit den Augen rollt. Gestern zum Beispiel in der Vorstellungsrunde, die ja bei der Anzahl von Kindern ohnehin schon lange dauert, ereignete sich eine typische Szene. Ausnahmslos alle Eltern der JÜL2 Kinder lobten das erste Jahr ihrer Kinder an der Schule. Und auch einige Eltern der neu hinzugekommenden JÜL1 Kinder wussten schon Gutes zu berichten, bis auf…

 

Sie ahnen, was jetzt kommt. Die eine Mutter, der irgendetwas quer saß, was natürlich auf einem Elternabend überhaupt nichts zu suchen hatte, sondern was man entweder unter vier Augen mit der Lehrerin oder – wie in diesem Fall – mit der Direktorin klärt. Jedenfalls diese eine Mutter fühlte sich bemüßigt, ihr Problem in epischer Breite rauszukotzen und damit eine Diskussion in Gang zu setzten, die den Elternabend um gefühlte drei Stunden verlängerte. Bähhhh.

 

“Schlachtfeld Elternabend” kennt viele solche Geschichten. Das Buch will weder belehren, noch Lösungen zeigen, sondern schlichtweg unterhalten und vielleicht dazu ermuntern, die Eigenwahrnehmung zu schulen. Denn sicher war man selbst schon einmal “die eine Mutter” oder “der eine Vater” :-). Wir sind ja alle keine Engel.

 

Das Buch ist im Verlag Eden: Books erschiene, ist ab 11. September lieferbar und kostet 9,95 Euro.
ISBN-13: 9783944296708

 

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In Buchtipp Nummer zwei dreht sich alles um die Jugend. Viel wird auf sie geschimpft. Eigentlich wie in allen Generationen vor uns, fällt es auch heute den Eltern und Großeltern schwer, den gemeinnützigen Wert der jungen Leute zu erkennen. Egoistisch und selbstbezogen seien sie, nur in ihre Smartphones und Tablets verliebt und überhaupt keine Revolutionäre, die diese Welt besser machen. Aber stimmt das?

 

“Nein!” sagen die Autoren Klaus Hurrelmann, Jugendforscher und Professor an der Hertie School of Governance und der Journalist Erik Albert. Beide haben das Buch “Die heimlichen Revolutionäre. Wie die Generation Y die Welt verändert” (Beltz-Verlag, 18,95 Euro) veröffentlicht.

 

Hier eine Vorschau des Verlages:

 

Anti-Materialismus, Downshifting, ein neues Umweltbewusstsein – die heute 15 bis 30-jährigen nehmen ihr Leben auf ganz andere Art in die Hand als sämtliche Vorgängergenerationen. Für den renommierten Jugendforscher Klaus Hurrelmann und den Journalisten Erik Albrecht sind sie die »heimlichen Revolutionäre«. Unaufgeregt und fast unbemerkt sorgen sie für einen Wandel, der unsere Welt nachhaltig verändern wird. In Interviews, Reportagen und auf Grundlage fundierter Studien wird deutlich, dass die oft als Ego-Taktiker gescholtenen Angehörigen der Generation Y ganz neue Formen des Zusammenlebens gefunden haben. »Die heimlichen Revolutionäre. Wie die Generation Y unsere Welt verändert« zeigt, was die neue Generation fühlt, wie sie lebt und liebt und wie sie sich die Zukunft vorstellt.

 

Die Generation Y ist den Umgang mit Unsicherheiten gewohnt (Terror, Finanz- und Wirtschaftskrisen). Sie hat gelernt, das Beste aus jeder noch so undurch- sichtigen Situation zu machen. Sie ist Meister im Improvisieren. Ihr Lebenslauf verliert die Geradlinigkeit, die noch für die Eltern typisch war. Sie sind »Ego- taktiker«, die alle wichtigen Lebensentscheidungen nach den unmittelbaren Vor- und Nachteilen für die eigene Person und ihr Wohlbefinden abschätzen.

 

Die Generation Y investiert so viel in Bildung und Ausbildung wie nie zuvor. Ein hoher Bildungsabschluss wird zum wichtigsten Faktor im Ringen um einen Platz in der Gesellschaft. Im Beruf angekommen wollen junge Menschen so viel Erfüllung, Freude und Anerkennung wie möglich finden. Sie lehnen Hierarchien und Reglementie- rungen ab und wollen möglichst früh einen Arbeitsplatz in einem Team haben, in dem sie keiner gängelt und sie ihr Können unter Beweis stellen.

 

Selten haben sich so viele junge Leute Kinder gewünscht. Die Generation Y fordert die Vereinbarkeit von Familie und Karriere vehement ein und lebt mit großer Selbstverständlichkeit neue Familienmodelle. Freizeit ist das »Trainingslager« der Generation Y. Hier lernen die Egotaktiker, ihren eigenen Weg durch den Dschungel der Optionen zu finden. Das Internet ist immer dabei. Die Generation Y ist nicht unpolitisch. Sie definiert Politik nur anders. Viele Themen sind für junge Leute heute oft eher eine Frage von Konsum, Ethik oder Lifestyle. Sie kämpft nicht für eine neue Gesellschaftsordnung wie andere Generationen vor ihr. Aber sie will nach ihren eigenen Vorstellungen leben.

 

Am 10. September 2014 liest Hurrelmann in der Hertie School (Friedrichstraße 180, Berlin-Mitte) ab 18.30 Uhr aus dem Buch (Anmeldung: events@hertie-school.org).

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