Wo das Glück zu Hause ist

Gestern ist er frisch erschienen – der Glücksatlas Deutschlands. Er zeigt einmal mehr, dass Glück wie so vieles im Leben relativ ist und weniger von Wohl und Reichtum abhängt, als wir glauben. In Auftrag gegeben und finanziert hat den Glücksatlas die Deutsche Post.

 

Glück hat viele Facetten, was für den einen glücksbringend ist, ringt dem anderen nur ein müdes Lächeln ab. Dass Glück auch regional unterschiedlich interpretiert wird, zeigt der aktuelle Glücksatlas. Demnach sind die Menschen, die in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen leben, am glücklichsten.

Das verwundert auf den ersten Blick, denn Schleswig-Holstein ist – was das Einkommen betrifft – das Schlusslicht der ehemals westdeutschen Bundesländer. In Brandenburg sieht das nicht viel anders aus, hier nehmen sich die Bürger das aber offensichtlich mehr zu Herzen, denn Brandenburg liegt beim Glücksatlas auf dem letzten Platz.

Und auch in Berlin ist es um das Glück und die Zufriedenheit nicht so gut bestellt und das, obwohl das verfügbare Durchschnittseinkommen nach Studienangaben um zirka 700 Euro auf rund 17.600 Euro gestiegen ist.

Was machen die in Schleswig-Holstein anders als wir in Berlin? Der Freiburger Wirtschaftsforscher Bernd Raffelhüschen, der diese Studie geleitet hat, meint, dass das Glücksempfinden der Nordlichter maßgeblich auf den positiven Einfluss der nordischen Staaten zurückzuführen ist. Er spricht von Attitüde, von einer anderen inneren Haltung, mit der die Menschen dort dem Leben begegnen.

Davon können wir offensichtlich noch etwas lernen. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass Gesundheit und Bildung maßgeblich zum Glücksempfinden beitragen. Vielleicht liegt da der Schlüssel, denn gerade in Berlin ist der Krankenstand enorm hoch, ebenso der Stresspegel der Menschen.

Einfluss nimmt auch das Alter und natürlich damit, in welcher Lebensphase wir uns gerade befinden. Insofern ist vielleicht nicht nur Glück relativ, sondern auch solch eine Studie. 🙂

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