Vielleicht erinnern Sie sich, vor einigen Monaten hatte ich hier an dieser Stelle schon einmal über die sogenannten “Sternenkinder”. berichtet. Jungen und Mädchen, die den Weg ins Leben nicht geschafft haben und die mit einem Geburtsgewicht unter 500 Gramm zwar in der Statistik als Fehlgeburt registriert, bisher aber nicht aber Standesamtlich erfasst wurden. Ich möchte das Thema noch einmal aufgreifen, denn jetzt ist ein Buch erschienen,
das Eltern, die so ein Schicksal erlebt haben, hilft, die eigenen Rechte zu sondieren. Seit dem 15. Mai diesen Jahres ist es nämlich so, dass diese Sternenkinder auf Wunsch der Eltern mit Vor- und Familiennamen, Geschlecht, Geburtstag und Geburtsort sowie den Angaben zu Mutter und Vater und Religion ins Geburtenregister eingetragen und vor allem auch beerdigt werden können.
Ich finde, das ist eine wirklich großartige Regelung, die vielen Familien helfen kann, besser mit dem Verlust und der Trauer umzugehen. Zu verdanken haben wir das übrigens dem großen Engagement von Mario und Barbara Martin. Beide haben drei Kinder verloren und die Herzlosigkeit kennengelernt, mit der man hier in Deutschland mit Totgeburten unter 500 Gramm umgegangen ist. Sie wurden nämlich als “Klinikmüll” entsorgt – zirka 3000 pro Jahr.
Das hat sich nun geändert und was ich besonders gut finde, ist, dass dieses Gesetz rückwirkend gilt. Das heißt, jede Frau oder Familie, die den Wunsch hat, ihrem Sternenkind nachträglich einen Namen zu geben und es in das Register eintragen zu lassen, kann das gegen Vorlage des Ausweises und des Mutterpasses, in dem die Fehlgeburt dokumentiert ist, nachholen.
Die Martins, die in ihrem Buch auch die eigene Geschichte verarbeiten, denken übrigens über eine weitere Petition nach (die erste, für das Recht der Sternenkinder haben 40.000 Menschen gezeichnet). Das Thema einer neuen Kampagne könnte sein, dass Mütter, deren Kind mit einem Gewicht von unter 500 Gramm zu Welt kommt, auch wie alle anderen in den Mutterschutz gehen. Bisher ist das nicht der Fall.
Das Buch “Fest im Herzen lebt ihr weiter” ist im adeo Verlag erschienen und kostet 17,99 Euro.
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