Wer länger liegt, ist früher tot.

So oder so ähnlich könnte man die Ergebnisse einer Studie zusammenfassen, die letzten Mittwoch von der britischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht wurde.  Es ist schon beachtlich – etwa zehn Prozent der Todesfälle weltweit sind auf mangelnde körperliche Betätigung zurückzuführen. Konkreter gesagt: drei von zehn Menschen über 15 Jahren bewegen sich nicht ausreichend, bei den 13- bis 15-Jährigen sind es laut Studie sogar vier von fünf.

Eigentlich ist es erstaunlich, dass wir uns um Klimawandel, Umweltverschmutzung und Schweinegrippe solche Sorgen machen, das elementarste Lebenselixier, den Gesundmacher schlechthin aber meiden.
Der griechischer Philosoph Herakleitos sagte einst, dass alles Leben in Bewegung ist. Wie richtig er mit diesem Ausspruch lag, können wir heute gut 2500 Jahre später nicht nur anhand diverser Studien ablesen. Wer rastet, der rostet und wer das zu lange macht, der geht ein wie eine Primel.
Nun könnte man einwenden, dass es ja auch nicht leicht haben. Denn wer hat schon Gelegenheit, während der Arbeit zu joggen, ein After-Work Fitnesstraining zu absolvieren oder jeden Tag fleißig zu Walken? Unser ganz normale Alltag lässt auf den ersten Blick wenig Raum für körperliche Betätigung. Immer mehr Arbeiten werden im Sitzen verrichtet, der Tätigkeitsschwerpunkt verlagert sich zunehmend vom Körper zum Kopf. Auch neben der Arbeit schränken wir unseren körperlichen Wirkungskreis mehr und mehr ein.

Meine Generation hat den größten Teil der Kindheit draußen vor der Wohnungstür verbracht. Wir hatten Freiräume, konnten uns ausprobieren, uns austoben. Das Abenteuer lauerte direkt hinter der nächsten Hausecke. Wir kletterten auf Bäume, über Mauern, rannten über Felder und wenn man mal mehr Zeit als üblich in der Wohnung verbrachte, war man schnell der „Stubenhocker“. Und heute? Der Aktionsradius eines Grundschulkindes misst gerade mal 4 Kilometer. In den Siebziger Jahren waren es noch 20 Kilometer. Die Kinder werden zur Schule gefahren, anschließend zum Klavier-Unterricht, dann wird noch ein bisschen Ferngesehen und danach geht’s ab ins Bett. Viel Bewegung kommt da nicht zusammen. Maximal 20 Minuten. das sind rund 40 Minuten zu wenig, denn um von den positiven Wirkungen der Bewegung zu profitieren, sollten sowohl Kinder und Erwachsene, sich mindestens eine Stunde pro Tag aktiv bewegen.
Ob Rennen, Toben, Rad fahren oder Klettern, Treppen steigen, Walken oder Ball spielen – wenn wir ehrlich sind, dann mangelt es uns nicht an Gelegenheiten, die Beine zu schwingen, die Muskeln zu aktivieren und dem Körper das zu geben, wofür er gemacht ist – ausreichend Bewegung. Man muss sie eben nur nutzen. Treppen steigen, mal zur Arbeit laufen, auf das Fahrrad steigen und und und. Aktivität ist unser Motor. Sie hält uns jung, gibt Kraft und lässt auch unseren Geist freier Atmen.
Bei dieser Gelegenheit gleich der Hinweis, auf das neu eingerichtete Fitness-Studio im Seniorenzentrum Scheelestraße! Besuchen Sie uns!

Ihre Jeannette Hagen

Kommentar hinterlassen