Gedanken über das Lesen

Wenn Sie denken, ich habe mich verschrieben und wollte eigentlich Le(b)en statt Le(s)en schreiben – nein, ich meine es genau so. Ich widme diesen Blogeintrag der zweitschönsten Nebensache der Welt – dem Lesen. Grund ist ein Bild, das mir heute morgen auf Facebook begegnete. Sehen Sie selbst:

Neulich, beim nächsten Leseabend. Leseabend heißt das Foto, das ich mir bei LitFlow geborgt habe. Dort – auf der Chronik von Litflow – wird auch gleich noch gefragt, ob das wohl die Zukunft des Lesens ist. Na ja – ich bin kein Freund von Buch-Untergangs-Theorien, aber im Grunde sind wir doch in der Zukunft schon angelangt, oder? Die elektronischen Begleiter sind allgegenwärtig und ersetzen sicher die ein oder andere Lektüre.

Allerdings habe ich den Eindruck, dass dieser Trend dem Buchmarkt nicht sonderlich schadet, dafür spricht die Zahl der Neuerscheinungen, die Jahr für Jahr den Weg in die Buchläden und von dort dann zum Leser finden. Ich glaube eher, dass die Menschen, die gern lesen, das auch weiterhin tun und die, die nicht so gern ein Buch in die Hand nehmen, eben anders Zerstreuung suchen.

Neulich habe ich mich mit meiner Tochter über dieses Thema unterhalten. Wir stöberten durch eine Buchhandlung und sie  ließ sich gar nicht mehr losreißen, vertiefte sich sofort in Geschichten, blätterte in Bildbänden und hätte sicher am liebsten einen ganzen Stapel Bücher nach Hause getragen. “Weißt du Mama, was ich am Lesen so toll finde? Dass ich verschwinden kann. Es fühlt sich so an, als wäre ich auch dort, wo die Geschichte spielt – mittendrin.”
Ich musste schmunzeln. Ja, das ist genau der Grund, warum ich auch gern lese. Weil ich abtauchen kann, mich wegbeame in ein anderes Land, weil ich neue Perspektiven gewinne, Einblicke erhalte und völlig sinnfrei in infantile Verzückung geraten darf, wenn mein Buch-Held oder meine Buch-Heldin etwas Großartiges erleben.
Bücher erzählen uns Geschichten und Geschichten sind das, was uns von Beginn der Menschheit an begleitet und wohl immer begleiten wird – insofern macht mir die Digitalisierung in der Hinsicht gar keine Angst. Ich glaube, dass es immer Geschichten geben wird und dass wir auch immer lesen werden.
Vor allem liegt es ja in unserer Hand, wie wichtig Bücher auch in der Zukunft sind, denn die Liebe zum Buch wird früh gesät. Nämlich dann, wenn wir unseren Kindern vorlesen, ihnen Geschichten erzählen, mit ihnen darüber sprechen und Bücher so zum Teil ihres eigenen Lebens werden.

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