Heute bin ich mal so frei, eine Meldung wortgetreu zu übernehmen, die nicht nur für das Stadtteilzentrum Steglitz von großer Bedeutung ist, sondern hoffentlich die Jugendarbeit in Berlin ermöglichen wird, die sich viele wünschen. Denn Ideen gibt es genug, nur scheiterten sie bislang an den finanziellen Mitteln, die zur Verfügung standen. Das soll sich nun ändern.
Am 23. Mai entschloss sich der Rat der Bürgermeister mehrheitlich für ein neues Konzept zur Finanzierung der Jugendarbeit. Dieses zunächst auf zwei Jahre festgelegte Übergangsmodell nimmt die Anzahl der in einem Bezirk lebenden Kinder und Jugendlichen als Grundlage der bereitzustellenden Finanzmittel für die Bezirke. Neu ist auch, dass die Bezirke bei der Sicherung der Jugendarbeit unterstützt werden, die ihre Mittel im Bereich Jugendarbeit auch tatsächlich sachbezogen verwenden und nicht für andere Bereiche verausgaben. 11 Mio. Euro soll der Senat dafür zur Verfügung stellen, um einen positiven Anreiz für die Entwicklung der Jugendarbeit zu schaffen.
„Wir Berliner Jugendhilfeausschussvorsitzenden haben uns sehr gefreut und werden für diesen Zwischenerfolg die Korken knallen lassen“, sagte die Vorsitzende des Tempelhof-Schöneberger Jugendhilfeausschuss, Marijke Höppner (SPD). „Nun liegt das Gelingen des Übergangsmodells in der Hand der Abgeordnetenhausfraktionen auf Landesebene und beim Senator für Finanzen.“ Über die zusätzlichen 11 Mio. Euro entscheidet nämlich das Berliner Abgeordnetenhaus am Ende der Haushaltsberatungen.
In der Vergangenheit sind viele Versuche der Jugendstadträte, eine bessere Ausgangslage für den präventiven Bereich der Kinder- und Jugendarbeit zu schaffen am Rat der Bürgermeister gescheitert. Viele engagierte Politiker und Politikerinnen wie der Tempelhof-Schöneberger Jugendstadtrat Oliver Schworck und die Bezirksbürgermeisterin und Vorgängerin Schworcks Angelika Schöttler (beide SPD), sorgten dafür, dass diesmal ein erfolgreiches Bestehen des Projektes möglich wurde.
Anstoß der Neuauflage des Versuchs, ein Konzept zur Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit zu erarbeiten, war ein Brandbrief der Berliner Jugendhilfeausschussvorsitzenden Ende 2012. Darin wurde auf die dramatische Situation hingewiesen und angeklagt, dass die gesetzlich vorgegebenen 10 Prozent des Jugendhilfeetats, die in Jugendfreizeiteinrichtungen, Streetwork und Jugendverbandsarbeit gegeben werden sollten, gar nicht erreicht werden könnten, da eine auskömmliche Finanzierung fehle. Die Bezirke steckten weniger als 5 Prozent in die Jugendarbeit. Zudem standen und stehen Angebotseinschränkungen und Schließungen vor der Tür, wenn sich nicht grundlegend etwas ändere. Der erste Meilenstein ist erreicht. Nun sind alle Augen auf die Berliner Regierungskoalition im Abgeordnetenhaus gerichtet. Wie viel ist Ihnen die Zukunft der Kinder und Jugendlichen der Stadt wert?