Weihnachten – Zeit der Gefühle

Es gibt ja diese wunderschöne kleine indianische Geschichte von dem Großvater, der mit seinem Enkel am Feuer sitzt und über die Macht der Gefühle spricht. Vielleicht kennen Sie sie schon – hier für alle anderen die Kurzfassung:

 

“Weißt du mein Sohn”, beginnt der Großvater, “In jedem von uns wohnen zwei Wölfe, die oft miteinander kämpfen. Einer der beiden Wölfe ist böse. Seine Waffen sind: Ärger, Neid, Eifersucht, Sorgen, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Lügen, Überheblichkeit, Egoismus und Missgunst.

Der andere Wolf ist gut. Seine Waffen sind: Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Gelassenheit, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, Vertrauen und Wahrheit.”

Der Enkel denkt nach, dann schaut er den Großvater an und fragt: “Und welcher der beiden Wölfe gewinnt?”

Da antwortet ihm der Großvater: “Immer der, den du fütterst.”

 

Wenn ich zurückschaue, dann fällt mir auf, dass ich selbst auch oft den Fokus auf das richte, was nicht funktioniert. Mich ärgere, hadere, Ungerechtigkeit sehe und Böses wittere.

 

Ich vergleiche das immer mit den Nichtrauchern und den Rauchern. In Deutschland haben wir 27 Prozent Raucher und 73 Prozent Nichtraucher. Das heißt, nur rund ein Viertel qualmt. Doch egal wo ich stehe, gehe oder mich im öffentlichen Raum aufhalte – es fühlt sich so an, als ob es viel mehr Raucher gibt. Warum? Weil der Rauch sich ausbreitet. In einer Konzerthalle reicht es, wenn zwei, drei Leute rauchen und schon riecht es im ganzen Saal.

Genau so verhält es sich mit schlechten Nachrichten und unangenehmen Menschen. Sie breiten sich über alle Maßen aus und man hat das Gefühl, als ob sie alles andere beherrschen und überdecken. Aber das stimmt nicht. Es ist genau, wie der Großvater sagt, eine Frage der Wahrnehmung.

 

Es gibt so viel mehr Gutes. So viel mehr Liebenswertes. So viele warmherzige, mitfühlende, liebende Menschen.

Wenn Sie mich fragen, was ich mir für das kommende Jahr wünsche, dann das, dass viel mehr Menschen den Fokus darauf richten, mit den Augen des zweiten Wolfes zu sehen. Dass Gelassenheit den Tag regiert. Dass die Menschen mit Dankbarkeit, Vertrauen und Demut auf unsere Welt schauen und auf all die Mitmenschen, die sie umgeben.

 

Ich wünsche Ihnen von Herzen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest. Halten Sie einen Moment inne und schauen Sie sich um. Liebe ist überall! Im Lachen der Kinder, im Lächeln eines Freundes, im Glanz der Weihnachtskugeln und im Duft des Weihnachtsessens. Genießen Sie dieses Gefühl und lassen Sie es sich ausbreiten!

Ihre Jeannette Hagen

 

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