Was Tagore und Sarah Wiener verbindet

Für den heutigen Eintrag lasse ich mich zunächst von dem bengalischen Dichter und Philosoph Rabindranath Tagore leiten, der unter vielen anderem gesagt hat: „Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen.“ Ich finde diesen Satz als Leitmotto für die soziale Arbeit sehr passend.

 

Räume zu schaffen, um sie anderen zur Verfügung zu stellen – das ist es doch letztendlich, was wir tun. Unsere eigenen Kinder sind schon groß und trotzdem eröffnen wir Kindergärten. Wir selbst haben ein Dach über dem Kopf und trotzdem errichten wir Unterkünfte für die, die es nicht so gut haben wie wir. Im Grunde umschreibt der Satz von Tagore nichts anderes als den Gedanken der Nachhaltigkeit. An andere, an Nachkommen, an die Zukunft zu denken, ohne selbst davon zu profitieren. Was nicht bedeutet, dass soziale Arbeit nicht auch gewinnorientiert sein darf. Das eine schließt das andere keinesfalls aus.

 

Neben diesem Satz von Tagore gibt es heute noch etwas, das ich Ihnen ans Herz legen möchte. Im Grunde ist es gar nicht so weit weg von dem Thema Nachhaltigkeit, denn es geht um die gesunde Ernährungsweise, die ja auch immer wieder die Fragen einschließt: Wo kommt das, was da auf unserem Teller liegt, eigentlich her und wie gesund ist es für meinen Körper? Hatte der Mensch früher noch ein intuitives Wissen um die Nahrhaftigkeit der Produkte, so geht es heute durch die industrieelle Verarbeitung mehr und mehr verloren. Gut, dass es immer wieder Initiativen gibt, die dagegensteuern und sich dafür einsetzen, Kindern das Essen im wahrsten Sinne des Wortes näher zu bringen.

 

So engagiert sich die Sarah Wiener Stiftung (SWS) seit 2007  dafür, Kinder und Erwachsene  für gesunde Ernährung zu begeistern. Die Initiative und so auch das jetzt neu erscheinende Buch »Landschaft schmeckt. Nachhaltig kochen mit Kindern« bringen Kindern die regionale und saisonale Küche näher und erklären, was nachhaltige Ernährung bedeutet. Auch wird erläutert, unter welchen Umständen Lebensmittel hergestellt, gelagert und transportiert werden. Durch Spiele, Experimente und nicht zuletzt durch das Kochen selbst können Kinder nicht nur ihren Geschmack und ein Bewusstsein für die Qualität von Lebensmitteln entwickeln, sondern auch die Basis für Selbstbestimmung und Gesundheit in einem zentralen Bereich ihres Lebens legen.

 

»Landschaft schmeckt« zeigt Eltern, Erziehern und Lehrern, wie sie Kindern spielerisch vermitteln können, dass unsere Ernährung nicht nur Auswirkungen auf unseren Körper hat, sondern auch auf den Boden, das Wasser, die Tiere und die Menschen, mit denen wir zusammenleben. In 12 Kapiteln werden die wichtigsten Grundnahrungsmittel besprochen. Rezepte, aber auch Resteverwertungsideen stehen neben Informationen über Zutaten, Ernährung und Nachhaltigkeit. In jedem Kapitel finden sich Hinweise für eine nachhaltige Küchenpraxis: Wann verwendet man welche Zutat am besten, wie werden Lebensmittel gelagert, wie spart man Energie beim Kochen, etc. Mit Hilfe der beschriebenen Experimente, Denk- und Rechercheaufgaben können sich Kinder das Thema nachhaltige Ernährung selbst erschließen.

 

Das Buch »Landschaft schmeckt. Nachhaltig kochen mit Kindern« von Sarah Wiener ist aus dem Beltz Verlag und erscheint am 10. März 2014.

 

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